„Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth

„Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth

„Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horváth

„Es kommen kalte Zeiten, das Zeitalter der Fische. Da wird die Seele des Menschen so unbeweglich, wie das Antlitz eines Fisches.“

Kalt … Unbeweglich … Starr … Mitläufer der allgegenwärtigen politischen Meinung. Dieser Haltung seiner Schüler sieht sich der Lehrer machtlos gegenüber. Sie macht ihm Angst und passt so gar nicht in sein humanistisches Weltbild. Seine Schüler und die radikalisierte Gesellschaft, in der er lebt sind ihm plötzlich fremd. Doch der Druck von oben und seitens der Schüler steigt, wird doch von ihm verlangt seine Schüler „moralisch zum Krieg zu erziehen“. Aber kann er das wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren? Darf er seine Ideale verraten um weiter unterrichten zu können und ein bequemes Leben führen zu können?  Als er mit seinen Schülern in das vorgeschriebene, vormilitärische Zeltlager fährt, kommt es schließlich zum Äußersten: ein kaltblütiger Mord passiert. Angesichts dieser Tat sieht sich der verzweifelte Lehrer plötzlich einer existentiellen Frage gegenüber: Soll er den Weg der Anpassung und des Schweigens weiter gehen oder, die Wahrheit sagen und seine bisherige Existenz gefährden?

In dem Theaterstück, nach dem gleichnamigen Roman von Ödön von Horváth, entspinnt sich eine packende Kriminalgeschichte, die gleichzeitig ein scharfes und erschütterndes Bild der Zeit um 1930 zeichnet. Beschrieben wird die Kälte und Verlogenheit einer faschistischen Gesellschaft, in der eine Jugend ohne Ideale heranwächst.

Dabei ist es auch erschreckend aktuell, beschäftigt es sich doch mit Fragen, die sich – gerade in der heutigen Zeit – nicht weniger dringend stellen. Die Fragen nach Verantwortung, Moral und der Notwendigkeit des eigenen Handelns.

Wir spielten die Premiere von „Jugend ohne Gott“ am Freitag, den 15. April 2016 um 20 Uhr im Theater an der Wilhelmshöhe. 

[Foto: Roman Starke]

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